Sollte ich einen Makler beauftragen oder kümmere ich mich lieber selbst um den Immobilienverkauf? Eine allgemeingültige Antwort gibt es darauf nicht. Wichtig ist, dass Sie die Vor- und Nachteile sorgfältig abwägen. Die folgenden Aspekte werden Ihnen bei der Entscheidung eine große Hilfe sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Kostenfaktor: Ein Verkauf ohne Makler spart zwar die Maklerprovision, kann aber unter Umständen in anderer Form Zeit und Geld in Anspruch nehmen.
- Zeitaufwand: Der Eigenverkauf erfordert viel Einsatz. Zwischen der ersten Anzeige und der Unterschrift beim Notar liegt oft ein monatelanger Prozess.
- Marktkenntnis: Ohne fundierte Marktkenntnis riskieren Sie unrealistische Preisvorstellungen und finanzielle Verluste.
- Vermarktung & Präsentation: Ein überzeugender Auftritt erfordert Erfahrung und professionelle Mittel.
- Rechtliche Sicherheit: Ein Makler kennt alle rechtlichen Anforderungen, sorgt für vollständige Unterlagen und schützt Sie vor folgenschweren Fehlern.
Die Kostenfrage
Einer der häufigsten Gründe, warum Eigentümer ihre Immobilie lieber privat verkaufen: Die Maklerprovision entfällt. Und das ist nicht unerheblich – je nach Bundesland liegen die Kosten bei derzeit 5,95 % bis 7,14 % Prozent des Kaufpreises. Bei einem Verkaufspreis von 300.000 € reden wir also von ungefähr von 17.850 € bis 21.420 €. Meistens teilen sich Verkäufer und Käufer diese Kosten jedoch auf.
Inserate mit dem Hinweis „provisionsfrei“ oder „kein Makler“ können für Kaufinteressenten durchaus attraktiv sein. Manche suchen gezielt nach Angeboten ohne Maklerbeteiligung, um sich zusätzliche Kosten zu sparen. Das spricht zunächst für den Eigenverkauf.
Allerdings: Ein kompetenter Makler ist oft sein Geld wert. Er entlastet Sie zeitlich und sorgt im Idealfall für einen besseren Verkaufspreis, der die höheren Kosten wiederum deckt. Deshalb sollten Sie auch die weiteren Punkte in Ihre Überlegungen einbeziehen.
Wie viel Zeit können – und wollen – Sie investieren?
Ein Immobilienverkauf ist weit mehr als ein Inserat und ein Besichtigungstermin. Zwischen der ersten Anzeige und der Unterschrift beim Notar liegt oft ein monatelanger Prozess. Sie müssen:
- alle erforderlichen Unterlagen zusammentragen,
- einen Energieausweis beantragen,
- aussagekräftige Exposés erstellen,
- Anfragen bearbeiten, Besichtigungen organisieren,
- Interessenten auf Seriosität und Bonität prüfen
- und vieles mehr.
Wenn Sie beruflich stark eingebunden sind oder der Gedanke an ständige Termine Sie abschreckt, sollten Sie sich fragen, ob Sie diese Aufgabe wirklich selbst stemmen möchten. Makler bringen nicht nur Zeit mit, sondern auch Prozesseffizienz: Sie filtern ernsthafte Interessenten heraus, reagieren schnell auf Anfragen und verkürzen so die Dauer bis zum Verkaufsabschluss.
Kennen Sie den Markt – oder schätzen Sie nur?
Viele Eigentümer gehen mit einer Preisvorstellung an den Verkauf, die auf ihrer emotionalen Bindung oder früheren Investitionen basiert. Doch was zählt, ist der aktuelle Marktwert – und der hängt stark von Angebot, Nachfrage und Lage ab.
Wenn Sie selbst über gute Marktkenntnisse verfügen und sich objektiv mit Zahlen auseinandersetzen können, spricht das für den Eigenverkauf. Fehlt Ihnen dieser Überblick, riskieren Sie Fehlentscheidungen, die bares Geld kosten.
Ein Makler analysiert diese Faktoren täglich. Er kennt Vergleichsobjekte, weiß, welche Zielgruppe angesprochen werden muss, und kann realistische Preiseinschätzungen vornehmen. Mit einem Makler vermeiden Sie, potenzielle Käufer durch einen zu hohen Preis abzuschrecken – oder Ihre Immobilie unter Wert zu verkaufen.
Professionelle Vermarktung: mehr als schöne Fotos
Die Qualität der Präsentation entscheidet oft darüber, ob ein Interessent sich meldet oder weiterscrollt. Ein professionelles Exposé, hochwertige Bilder, ein stimmiger Grundriss und eine durchdachte Beschreibung machen den Unterschied.
Hinzu kommt: Ein Makler kennt nicht nur die passenden Portale und Zielgruppen, sondern weiß auch, wie man eine Immobilie ins richtige Licht rückt – ohne unrealistische Versprechen. Bei der Besichtigung selbst weiß er, worauf es ankommt, wie man mit Einwänden umgeht und wann es sinnvoll ist, ein Angebot in den Raum zu stellen.
Privatverkäufer unterschätzen oft, wie viel Know-how ein überzeugender Auftritt erfordert – und wie schnell kleine Fehler Vertrauen kosten können.
Rechtliche Sicherheit: nicht auf Lücken setzen
Wenngleich der Kaufvertrag vom Notar erstellt wird, liegt die inhaltliche Verantwortung bei Ihnen. Alle Vereinbarungen müssen klar formuliert sein, etwa zur Haftung bei Mängeln oder zu Zahlungsmodalitäten. Fehler oder unvollständige Angaben können im Nachhinein teuer werden.
Zudem sind verschiedene Dokumente erforderlich – vom Grundbuchauszug über Flurkarten hin zu Bauunterlagen. Ein guter Makler kennt die Anforderungen genau, sorgt für Vollständigkeit und koordiniert auch den Ablauf mit dem Notariat.
Wenn Sie sich in rechtlichen Fragen nicht sicher fühlen oder auf Nummer sicher gehen möchten, ist die Unterstützung eines Profis dringend zu empfehlen.
Darauf sollten Sie bei der Maklerwahl achten
Sie entscheiden sich für professionelle Hilfe? Dann ist die Auswahl des richtigen Maklers entscheidend. Achten Sie auf folgende Punkte:
- regionale Marktkenntnis,
- transparente Kommunikation,
- keine Vorauszahlung der Provision,
- seriöser Auftritt ohne Verkaufsdruck,
- Mitgliedschaft in einem anerkannten Maklerverband.
Verlassen Sie sich nicht allein auf Onlinebewertungen – diese können manipuliert sein. Führen Sie persönliche Gespräche und prüfen Sie, ob Sie sich gut beraten fühlen. Ein Makler sollte aber nicht nur fachlich überzeugen, sondern auch menschlich zu Ihnen passen – wie Schichtel & Partner ;).
Immobilie ohne Makler verkaufen: Vermeiden Sie diese 7 Fehler
Der Verkauf einer Immobilie bringt viele Herausforderungen mit sich – das wissen Sie bereits. Wenn Sie sich dazu entschließen, den Verkauf eigenständig durchzuführen, ohne einen Makler einzuschalten, ist besondere Sorgfalt gefragt. Denn schon kleine Fehler können am Ende teuer werden oder den Verkaufsprozess unnötig verzögern. Vermeiden Sie unbedingt diese Fehler:
Emotionale Bindung: Viele Eigentümer bewerten ihr Zuhause aus persönlicher Sicht. Diese emotionale Verbindung kann jedoch zu unrealistischen Preisvorstellungen führen. Versuchen Sie, Ihre Immobilie durch die Augen potenzieller Käufer zu sehen – objektiv und sachlich.
Schwache Präsentation: Der erste Eindruck zählt. Eine gepflegte Immobilie mit kleinen Schönheitsreparaturen wirkt deutlich attraktiver. Professionelle Fotos und ein gut strukturiertes Exposé mit allen wichtigen Informationen sind entscheidend für das Interesse von Käufern.
Falsche Preisvorstellung: Ein überhöhter Preis schreckt ab, ein zu niedriger Preis kostet Geld. Informieren Sie sich über vergleichbare Immobilien und analysieren Sie den Markt gründlich, bevor Sie den Preis festlegen.
Fehlkalkulation der Kosten: Ohne Makler sparen Sie zwar Provision, doch es entstehen andere Ausgaben – z. B. für Renovierungen, Anzeigen, Notarkosten oder mögliche Steuern. Planen Sie diese Ausgaben frühzeitig ein, um die Einnahmen realistisch einzuschätzen.
Unerreichbarkeit: Reaktionsschnelligkeit und Flexibilität sind beim Verkauf entscheidend. Wer Anfragen verzögert beantwortet oder selten Termine anbietet, verliert schnell potenzielle Käufer. Planen Sie ausreichend Zeit ein – oder überlegen Sie, ob Sie doch Unterstützung durch einen Profi benötigen.
Verschweigen von Mängeln
Der wichtigste Punkt: beim Verkauf Ihrer Immobilie kann die Versuchung groß sein, bestimmte Mängel oder Probleme zu verschweigen, oft in der Hoffnung, so einen höheren Preis zu erzielen. Dies ist jedoch ein schwerwiegender Fehler, der ernsthafte rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann.
Rechtliche Konsequenzen
Wenn ein Käufer nach dem Kauf Mängel entdeckt, die Sie absichtlich verschwiegen haben, könnte er rechtliche Schritte gegen Sie einleiten. Dies kann dann Forderungen nach Nachbesserung oder sogar Schadensersatz nach sich ziehen. In vielen Fällen lässt sich nachvollziehen, ob ein Verkäufer einen Mangel verschwiegen hat, ein langwieriger und kostspieliger Rechtsstreit ist die Folge.
Mängel offenlegen – für Vertrauen und faire Preise
Verschweigen Sie bestehende Mängel, kann das den Verkaufspreis senken und den gesamten Verkauf gefährden. Transparenz ist daher entscheidend. Lassen Sie die Immobilie von einem Fachmann begutachten und informieren Sie Interessenten offen über bekannte Schäden. Das stärkt das Vertrauen und verhindert spätere rechtliche Streitigkeiten – und kann sogar zu einem besseren Verkaufspreis führen.
Einfach. Mehr. Bewegen.
Nehmen Sie gerne jederzeit und unverbindlich Kontakt mit uns auf. Wir sind Ihre Immobilienmakler aus Bremen und unterstützen Sie bei allen Fragen rund um den Kauf, Verkauf und die Vermietung von Immobilien.

Fazit: Ihre individuellen Fähigkeiten und Präferenzen zählen
Ob Sie mit oder ohne Makler verkaufen, hängt stark von Ihrer persönlichen Situation ab. Haben Sie Zeit, Erfahrung und Freude daran, sich intensiv mit dem Verkaufsprozess auseinanderzusetzen? Dann kann ein Privatverkauf funktionieren.
Wenn Sie hingegen Wert auf professionelle Unterstützung, rechtliche Sicherheit und einen reibungslosen Ablauf legen, sollten Sie einen erfahrenen Makler in Betracht ziehen. In vielen Fällen zahlt sich das langfristig aus – finanziell wie auch nervlich.